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Nachts sind alle Katzen grau

Konzentrierte Aktion - Bürger müssen mitspielen

Aachen (olga). "Diese Aktion kann nur über die Bürger laufen. Wenn die weggucken und sagen, 'das interessiert mich nicht ', kann es nicht funktionieren" - Meike Thüllen, FDP Fraktionsvorsitzende. CDU und liberale wollen den Sprayern an den Kragen. Sie schlagen dazu eine konzentrierte Aktion vor an der u.a. Polizei, Hauseigentümerverein und HAndwerksinkunfen beteiligt sein könnten.
Und wie notwendig das ist, sieht der, der einmal bewusst und mit offenen Augen durchs Kaiserstädchen geht. Insbesondere in der Innenstadt: Parolen, Gekrakel, Hyroglyphen, Botschaften - wohin das Auge blickt: Schmierereien, die das Wort Graffiti (muss man ohne Zweifel auch als Kunstrichtung anerkennen) nicht einmal verdienen. Wiewohl auch das künstlerische Spray-Gemälde unaufgefordert auf eine Häuserwand aufgebracht strafbar ist.

Vorbild Köln
In der Nacht sind alle Katzen grau und dann ziehen sie los. Zumeist sind es Jugendliche. Die Aufklärungsrate der Polizei ist verschwindend gering, das Anzeigenaufkommen ebenfalls, wohl auch deshalb, so CDU-Fraktionschef Rolf Einmahl, "weil das Verfahren zu kompliziert ist. Wir wollen es vereinfachen, nach Kölner Beispiel." In erster Linie will die schwarz-gelbe Mehrheit den Sprayern aber die Lust nehmen. "In Köln ist das so gelaufen, dass sämtliche über Nacht gemeldeten Farkattacken binnen 24 Stunden wieder verschwunden waren." So werde den Sprayern das Erfolgserlebnis genommen. Das gelte auch für (durchaus übliche) Mehrfachattacken.

Quelle: Aachener Nachrichten , Mittwoch, 9. Februar 2000