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Mit Anzeigen und Video gegen Graffiti
CDU/FDP-Antrag - Mehr Sauberkeit im Stadtbild

Aachen. Aachen soll sauberer werden, alle Bürger sind aufgefordert zu helfen. CDU und FDP starten eine Kampagne. Jetzt sollen die dingfest gemacht werden, die Häuser und andere Wände beschmieren. Ein gemeinsamer CDU/FDP-Antrag ging gestern im Rathaus ein.
Wer sehenden Auges durch die Stadt geht, bemerkt: Es gibt kaum eine Häuserwand ohne Farb- kritzelein. Von künstlerischem Anspruch keine Spur.
In wenigen Minuten richten Jugendliche zumeist nachts Schäden von mehreren Tausend Mark an. Das muss aufhören, davon sind Rolf Einmahl (CDU) und Meike Thüllen (FDP) überzeugt. Zunächst sei es wichtig, alle Graffiti-Schäden zu melden und bei der Polizei Anzeige zu erstatten. Die Polizei müsse ihrerseits das Anzeige-Verfahren erleichtern.

Schäden Schnell entfernen
Und weiter: Schäden müssten unbedingt schon innerhalb von 24 Stunden beseitigt werden. Der städtische Etat für Maßnahmen gegen Wandschmierereien, jetzt 40.000 Mark, müsse erheblich aufgestockt werden. Und es wird über die Gewährung von entsprechenden Zuschüssen für Hauseigentümer nachgedacht. Einmahl und Thüllen sprechen von einer “konzentrierten Aktion”, wie es sie in Köln schon gegeben hat. Auch dort wurden Handwerkskammer, Einzelhandelsverband und der Haus- und Grundbesitzerverein in die Anti-Spray-Aktion eingebunden. Einmahl kann sich durchaus vorstellen, dass, um die Täter zu ermitteln, von Vereinen und Verbänden Beloh-nungen ausgesetzt werden. “Verluder und verlottert” soll Aachen nicht aussehen, so Einmahl. Und Thüllen weiß: “Von einer ungepflegten Situation gehen negative Sigmale aus.” Verstärkte Kontrollen, mehr Licht, schnellere Entfehrnung der Schmier-ereien und Beratung durch Fachfirmen hält der CDU-Ratsherr Marcel Philipp für unbedingt nötig. Und wo man der Täter nicht habhaft werden könne, sei womöglich Videoüberwachung die Lösung des Problems.

Quelle: Aachener Nachrichten Nr. 28, Donnerstag, 3. Februar 2000